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Schlangen in Südafrika

In allen Regionen Südafrikas gibt es verschiedene Schlangenarten. Die meisten sind ungiftig und harmlos, einige wenige Arten sind dagegen giftig.

Ungiftige Schlangen

Mole Snake (Maulwurfsnatter)

Die am weitaus stärksten verbreitete Schlange in Südafrika ist die harmlose Maulwurfsnatter (Pseudaspis cana), in Südafrika Mole Snake genannt. Ob auf der Kaphalbinsel oder am Limpopo, es gibt kaum eine Region und kaum einen südafrikanischen Garten, in dem man keine Maulwurfsnatter finden könnte.

Mole Snakes haben eine unterschiedliche Färbung je nach Region, in der sie leben. Im Südwesten (Kapregion) sind sie meist schwarz oder dunkelbraun. Im Nordosten (Limpopo, Mpumalanga) sind sie meist mittelbraun bis hellbraun, manchmal auch rötlichbraun. Die Bauchseite ist stets heller als die Rückenseite. Junge Schlangen sind meist braun und schwarz gefleckt. Die erwachsene Schlange hat eine Länge von 80 bis 120 Zentimeter, jedoch können Maulwurfsnattern auch bis zu zwei Meter Länge erreichen.

Maulwurfsnatter (Mole Snake)
Die Mole Snake ist leicht an ihrem schmalen Kopf erkennbar, der nicht breiter als ihr kräftiger Körper ist. Die Kopfform ermöglicht der Schlange, sich mühelos einzugraben und dicht unter der Oberfläche auf Beute zu lauern. Maulwurfsnattern jagen hauptsächlich Maulwürfe, Mäuse und Ratten und werden darum als nützlich angesehen.

Giftschlangen

Kapkobra

Die Kap-Kobra (Naja nivea) unten zählt zu den gefährlicheren Arten. Die Schlange ist in ganz Südafrika anzutreffen. Besonders häufig ist sie jedoch im westlichen Teil Südafrikas, vor allem in den trockenen Savannen im Namaqualand und in der Kalahari. Aber auch auf der Kaphalbinsel kann man gelegentlich Kapkobras sehen. Man braucht jedoch viel Glück dafür, denn meist flüchten Kapkobras lange bevor man in ihre Nähe kommt.

Die Kapkobra gehört zur Familie der Giftnattern (Elapidae) und ist die giftigste Kobraart in Afrika. Sie wird bis zu 2 Meter lang. Man erkennt die Schlange an ihrem abgeplatteten Hals. Die Färbung ist unterschiedlich und reicht von zitronengelb bis cremefarbig, zum Teil mit hellbraunen Punkten. Die Schlange lebt nahezu ausschließlich am Boden. Selten klettert sie auf Bäume. Tagsüber versteckt sie sich meist in Felsspalten und Erdhöhlen. Nach Einbruch der Dämmerung geht sie auf Beutefang, wobei Mäuse und Vögel die bevorzugten Beutetiere sind.

Wird die Kobra gestört, so richtet sie ihren Oberkörper auf und nimmt eine Drohhaltung ein. Ein Biss der Kapkobra verursacht Muskellähmung sowie Atemstillstand und schließlich Herzversagen. Ohne rasche Seruminjektion verläuft jeder zweite Biss tödlich.

Tcobra

Boomslang (Baumschlange)

Die Boomslang (Dispholidus typus) ist im östlichen Südafrika, vor allem im feuchteren Lowveld, verbreitet. Die Schlange wird bis zu 2 Meter lang und ist an der Oberseite hellgrün gefärbt, die Schuppen haben eine schwarze Kontur. Der Bauch ist deutlich heller. Die Boomslang hält sich meist auf Sträuchern und Bäumen auf, seltener am Boden. Durch ihre grünliche Färbung ist sie sehr gut getarnt und oft nicht leicht zu erkennen. Die Boomslang macht vorwiegend Jagd auf Vögel und deren Gelege wowie auf Eidechsen und Chamäleons.

BoomslangDem Menschen wird die Boomslang selten gefährlich, da sie sehr scheu ist und frühzeitig flüchtet. Ihr Gift ist jedoch sehr toxisch. Bisse führen zu schweren inneren Blutungen und sind unbehandelt (ohne Seruminjektion) meist tödlich.

Foto links oben
: Harmlose Maulwurfsschlange, Kaphalbinsel. Darunter: Kapkobra in der Kalahari. Links unten: Boomslang, Mpumalanga. Rechts oben: Puffotter, ebenfalls Kalahari. Rechts unten: Black Mamba, Zululand.

puffadder

Puffotter

In ganz Südafrika anzutreffen ist die Puffotter (Bitis arietans). Die Puffotter ist relativ leicht zu identifizieren. Sie ist kurz und hat einen gedrungenen, kräftigen Körper mit einem breiten, deutlich vom Hals abgesetzten Kopf. Über den gesamten Körper ziehen sich v-förmige bräunliche Querbinden mit hellen Konturen.

Die Giftzähne der Puffotter sind recht lang, das gelbliche Gift ist gewebezerstörend und hämotoxisch und führt zu starken Blutungen im Gewebe. Die Schlange ist nicht angriffslustig, beißt aber, wenn man ihr zu nahe kommt oder auf sie tritt. Im Gegensatz zu anderen Schlangenarten, die schon bei geringsten Bodenerschütterungen die Flucht ergreifen, weichen Puffottern meist nicht aus, wenn man sich auf sie zu bewegt, weshalb sie für die meisten Schlangenbisse in Afrika verantwortlich sind.

Black Mamba

Die Schwarze Mamba (Dendroaspis polylepis) kommt in ganz Südafrika vor. Sie bevorzugt jedoch feuchtere Regionen, deshalb findet man sie hauptsächlich in KwaZulu-Natal in Wäldern nahe von Flussläufen. Oft versteckt sie sich in Felsspalten oder Baumhöhlen. Die Färbung der Schlange ist olivbraun bis dunkelbraun, die Bauchseite ist hellgrau. Die Länge kann von 2 Metern bis 4 Metern variieren. Mambas können sich erstaunlich schnell fortbewegen, mit Spitzengeschwindigkeiten von 20 kmh.

Schwarze Mamba

Da sich Black Mambas auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen aufhalten und nicht selten auch in Häusern verstecken, sind sie die von Südafrikanern am meisten gefürchteten Schlangen. Wenngleich die Mamba als die aggressivste aller Giftschlangen in Südafrika gilt, so flüchtet auch die Mamba, in der Regel lange bevor sie entdeckt wird. Bissunfälle mit Mambas sind darum selten. Kommt es dennoch zu einem Mambabiss, muss schnellstens ein Schlangenserum (Antivenom) in der nächstmöglichen Klinik besorgt und gespritzt werden, andernfalls ist der Tod durch Herzversagen und Atemstillstand wahrscheinlich.

Wie man Schlangenbisse vermeidet

Die Wahrscheinlichkeit, einer Giftschlange zu begegnen, ist gering, und die Chance, von einer Schlange gebissen zu werden, ist noch sehr viel geringer. Dennoch sollte man in Südafrika nicht ohne festes, hohes Schuhwerk wandern, insbesondere nicht durch hohes Gras. Auch sollte man vermeiden, mit der bloßen Hand in Felslöcher oder Erdhöhlen zu greifen.

Wer diese simplen Sicherheitsregeln beachtet, muss sich vor einem Schlangenbiss nicht fürchten. Das Risiko, von einer Schlange gebissen zu werden, ist dann um ein Vielfaches geringer als in einem Verkehrsunfall zu Schaden zu kommen.

Verhalten bei Schlangenbiss

Sofort das Glied (meist Fuß, Unterschenkel, Hand oder Arm) abbinden. Der Gebissene muss liegen und sich möglichst ruhig verhalten, um die Ausbreitung des Gifts zu verlangsamen. Sofort zur nächsten Klinik fahren, wo schnellstens ein Serum gespritzt werden muß. Das Aussaugen, Aufschneiden oder Auswaschen der Wunde ist zwecklos. Merken Sie sich auch, wie die Schlange aussah. So kann schneller das richtige Serum gefunden werden. Wenn das nicht möglich ist, wird ein Universalserum injiziert (größere Menge).

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