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Das "Hole in the Wall" an der Wild Coast von Südafrika

Die Tragödie des "Great Cattle Killing"

Der markante Felsblock in der Nähe von Coffee Bay mit seinem Nadelöhr-artigen Durchbruch in der Mitte wurde für die Xhosa - für die Mythen und Aberglauben auch heute noch eine wichtige Rolle spielt - zum Symbol einer großen historischen Tragödie, die als "Great Cattle Killing" überliefert ist.

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Fotos links: Hole in the Wall bei Coffee Bay.
Rechts: Junge Xhosa Frauen um 1900, historisches Foto, koloriert.

xhosawomen_historicEin junges Mädchen namens Nongqawuse hatte an einer Wasserstelle Boten aus dem Reich der Ahnen gesehen. Von diesen Visionen erzählte sie ihrem Onkel Mhlakaza, der ein wichtiger Priester des Xhosa-Volkes war. Seine gesellschaftliche Stellung verlieh der nun von ihm formulierten Prophezeihung das nötige Gewicht. Demnach sollten Soldaten, in denen die Seelen verstorbener Xhosa Krieger wohnten, am 18. Februar 1857 über das Meer kommen, durch das 'Hole in the Wall' an Land gehen und die verhassten Engländer vertreiben. Um den Kriegern zum Sieg zu verhelfen, mussten die Xhosa jedoch ein Opfer bringen und ihr gesamtes Getreide vernichten sowie all ihr Vieh töten. Dafür sollte es nach dem Sieg Nahrung für alle in Hülle und Fülle geben. Die Xhosa folgten der Prophezeiung und töteten ihren gesamten Viehbestand. Die Katastrophe nahm ihren Lauf. Tausende von Xhosa verhungerten und gingen jämmerlich zu Grunde. Die Engländer hatten leichtes Spiel, die verbliebenen Xhosa-Gruppen zu unterwerfen.
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